Künstliche Intelligenz (KI):
KI-Gesetz (KI-Act) nun endgültig beschlossen:
Als eines der letzten großen Unterfangen vor der Wahl wurden Ende
Mai die Regeln der EU für den Umgang mit und die Grenzen von künst-
licher Intelligenz (KI) fixiert. Doch damit beginnen erst die Heraus-
forderungen, denn die Entwicklung schreitet rasend schnell voran
(obwohl bereits vor einem Jahr von namhaften Experten ein KI-Ent-
wicklungsstopp
gefordert wurde … !!!)
Die Regeln des EU-KI-Gesetzes werden außerdem erst im Jahr 2026
voll wirksam werden. Darüber hinaus gibt es keine internationalen
Vorschriften und keine Abstimmung zwischen den Großmächten und
den führenden Industrienationen der Welt (G7) – das wäre aber dringend
nötig angesichts der großen potentiellen Gefahren für die Menschheit
durch diese neue Technologie …
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Zum KI-Gesetz der EU gibt es einerseits viel Lob, aber auch Kritik.
So befürchten manche, dass durch das neue KI-Gesetz biometrische
Massenüberwachung möglich wird, denn obwohl das EU-Parlament
ein vollständiges Verbot der biometrischen Echtzeitüberwachung gefor-
dert hatte, sieht das nun gültige Gesetz doch Ausnahmen vor, z. B. für
militärische und Verteidigungszwecke sowie für Forschungszwecke …
Rückblick ….
Internationale Regulierung von „Killerrobotern“ gefordert:
Am 1. Mai gab es immerhin erstmals eine internationale Konferenz in
Wien, bei der die weltweite Regulierung von Waffensystemen, die
mit künstlicher Intelligenz (KI) betrieben werden, gefordert wurde.
In Anspielung an den Chefentwickler der Atombombe, den US-Physiker
Robert Oppenheimer, schrieben die Teilnehmer unter anderem in ihrem
Ablschussbericht: „Das ist der ‚Oppenheimer-Moment‘ unserer Gene-
ration. Es droht die Gefahr, dass geopolitische Spannungen für einen
wissenschaftlichen Durchbruch sorgen, der die Menschheit auf einen
sehr gefährlichen Pfad führt.“
Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg hatte bei der Eröf-
fnung der zweitägigen Konferenz gesagt, es sei wichtig, die Waffen
noch in der derzeitigen Entwicklungsphase zu regulieren. „Die
Technologie entwickelt sich mit rasender Geschwindigkeit, die Politik
ist hinten nach.“ Es gebe ein „kleines Fenster“ zum Handeln. Österreich
hatte übrigens im Jahr 2023 als erstes Land eine UNO-Resolution zur
Regulierung autonomer Waffensysteme eingereicht. Diese wurde in
der UNO-Vollversammlung mit großer Mehrheit angenommen …
24.6.2024