Ukraine-Krieg:
Kriegsverlauf im August 2025:
Russland hat in den vergangenen Monaten immer mehr Terri-
torium im Osten der Ukraine eingenommen: Wie das britische Ver-
teidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienstupdate zum
Ukraine-Krieg am 9. August schrieb, eroberten die russischen Boden-
truppen im Juli höchstwahrscheinlich etwa 500 bis 550 Quadratkilo-
meter an ukrainischem Territorium. Ähnlich viel Fläche sei im Juni
eingenommen worden, nachdem diese Vorstöße bereits seit März
zugenommen hätten.
Taktische Fortschritte mache Russland bei seinem Angriffskrieg gegen
die Ukraine im Gebiet Donezk, fast das gesamte Donezker Territorium
südlich der Stadt Pokrowsk ist nach britischer Einschätzung mittler-
weile von russischen Kräften besetzt. In der nordukrainischen Oblast
Sumy nahe den russischen Gebieten Kursk und Belgorod habe Russ-
land dagegen in den vergangenen beiden Wochen keinerlei beobacht-
bare Zugewinne verzeichnen können …
News 15.8:
Den russischen Truppen ist es gelungen, die Ukrainer im Donbass zu
überraschen, seit 11. August gab es Berichte über einen Vorstoß der
Kremltruppen östlich des Ortes Dobropillja. An dem Frontabschnitt
zwischen Pokrowsk und Kostjantyniwka sollen die Russen bis zu zehn
Kilometer tief in ukrainische Stellungen vorgedrungen sein und dabei
mehrere Dörfer eingenommen haben.
Angesichts der Entwicklung war schnell die Rede von einem taktischen
Durchbruch der russischen Streitkräfte, der den ukrainischen Fes-
tungsgürtel im Donbass bedroht. Als solcher wird die Achse Slow-
jansk-Kramatorsk-Druschkiwka-Kostjantyniwka bezeichnet. Dabei
handelt es sich um mittelgroße bis große, stark befestigte Städte, die die
letzte Verteidigungslinie der Ukrainer im Gebiet Donezk bilden. Dahin-
ter befindet sich weitgehend offenes Gebiet, was die Sorgen angesichts
des russischen Vorstoßes nährt …
Am 23. August meldete die russische Armee die Eroberung von zwei
weiteren Ortschaften (Sredneje und Kleban-Byk) in der ostukrai-
nischen Region Donezk. Damit nähert sich die russische Armee der
strategisch wichtigen Ortschaft Kostjantyniwka an der Straße hin zur
Großstadt Kramatorsk, die für die Logistik der ukrainischen Streit-
kräfte an der Front in Donezk von großer Bedeutung ist ….
Ukraine greift gezielt russische Energieanlagen an:
Die ukrainische Armee ist also in der Ostukraine eindeutig in der De-
fensive und stark unter Druck. Diese (und ihre westlichen Verbündeten)
konzentriert sich nun offenbar immer mehr darauf, mit ihren Drohnen
gezielt russische Energieanlagen anzugreifen, aber auch die militä-
rische Logistik im russischen Hinterland, darunter etwa Treibstoff-
lager, Munitionsdepots und Verkehrswege, werden immer mehr zu
Zielen von ukrainischen Angriffen.
So ist am 3. August laut Medienberichten bei einem ukrainischen Droh-
nenangriff auf die russische Metropole Sotschi am Schwarzen Meer
ein Öldepot in Flughafennähe in Brand geraten. Das russische Ver-
teidigungsministerium meldete gleichzeitig den Abschuss von mehr
als 90 ukrainischen Drohnen im Schwarzmeerraum und anderen Re-
gionen. Russland attackierte indes erneut ukrainische Ortschaften ...
Am 14. August ist am Kaspischen Meer ein Schiff Ziel eines ukrai-
nischen Angriffs geworden, zudem gab es auch einen Angriff auf die
Ölraffinerie in russischem Samara - es habe Explosionen gegeben, ein
Feuer sei ausgebrochen, teilt das Militär auf Telegram mit. Die Raffine-
rie produziert nach eigenen Angaben eine Reihe von Kraftstoffen und ist
eine der größten des Rosneft-Konzerns (Angaben zum Kampfgeschehen
lassen sich allerdings meist nicht unabhängig überprüfen) …
Das ukrainische Militär hat zudem nach eigenen Angaben den Hafen
von Olja in der russischen Oblast Astrachan angegriffen. Bei dem
Beschuss am 14.8. sei ein Schiff getroffen worden, das Drohnen-Teile
und Munition aus dem Iran geladen habe, teilte das ukrainische Militär
mit. Russland nutze den Hafen angeblich als wichtiges Logistikzentrum
für die Lieferung von Rüstungsgütern aus dem Iran …(Quelle: https://
www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100861978/ukraine-krieg-angriff-auf-
russischen-hafen-am-kaspischen-meer.html)
Trotz den Friedensverhandlungen mit US-Präsident Donald Trump am
18. August setzte Kiew (und seine westlichen Verbündeten) jedenfalls
ihre Angriffe auf Russland weiter fort. So wurde am 22. August nach
ukrainischen Angaben ein Kommandoposten der russischen Elite-
einheit "Rubikon" in der Region Donezk mit (westlichen?) Raketen
getroffen. Bei dem Angriff soll auch ein großes Waffen- und Muniti-
onslager der Einheit zerstört worden sein: Die Militärfachseite Mili-
tarnyi berichtet, dass von dem Kommandoposten aus russische Droh-
nenangriffe gesteuert wurden. Dieser sei unter einer Reihe von Bäumen
entdeckt worden. Der Angriff sei mit großer Wahrscheinlichkeit mit
mehreren Präzisionsraketen durchgeführt worden.
Die Soldaten gehören zum russischen "Rubikon"-Zentrum, das im
August 2024 auf Anordnung des russischen Verteidigungsministers
Andrei Belousow gegründet wurde. Seine Hauptaufgaben sind die
Ausbildung von Drohnen-Trainern und die Weitergabe von Kampfer-
fahrungen an Einheiten an vorderster Fron. Es führt mit seinen Droh-
nen-Elitesoldaten aber auch eigene Kampfhandlungen durch ...
Doch auch gegen Ungarn richteten sich die Angriffe:
So meldete Budapest am 18. August einen „inakzeptablen“ Angriff
auf seine Energiesicherheit. Ungarns Außenminister Péter Szijjártó
meldete dazu: „Die Ukraine hat erneut die Ölpipeline nach Ungarn
angegriffen und die Versorgung unterbrochen. Dieser jüngste Angriff
auf unsere Energiesicherheit ist empörend und inakzeptabel!“ Der stell-
vertretende russische Energieminister Pavel Sorokin teilte mir mit, dass
Experten an der Wiederherstellung der für den Betrieb der Pipeline wi-
chtigen Umspannstation arbeiten, derzeit jedoch keine Aussage darüber
treffen können, wann die Lieferungen wieder aufgenommen werden.
Seit dreieinhalb Jahren versuchen Brüssel und Kiew, Ungarn in den
Krieg in der Ukraine hineinzuziehen. Die wiederholten ukrainischen
Angriffe auf unsere Energieversorgung dienen demselben Zweck ...
Zwei Tage später (20.8.) meldete der ungarische Außenminister
Szijjarto, dass die russischen Öllieferungen wieder aufgenommen
worden seien, er habe sich bei der russischen Regierung für die schnelle
Reparatur bedankt. Szijjarto fügte hinzu: „Wir erwarten von der Ukraine,
dass sie diese wichtige Pipeline nicht wieder angreift. Das ist nicht unser
Krieg. Ungarn muss da rausgehalten werden!“
Zuvor hatte der ukrainische Generalstab mitgeteilt, dass in der Nacht auf
Montag die Ölpumpstation Nikolskoje im zentralrussischen Gebiet
Tambow angegriffen worden sei. Das Durchpumpen von Erdöl sei
komplett eingestellt worden. Die angegriffene Pumpstation ist gut 320
Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die Pipeline führt
auch in die Slowakei …
USA untersagen Kiew, ATACMS-Raketen für Angriffe auf
Ziele in Russland zu nutzen:
Die USA untersagen der Ukraine nun (24.8.), die von ihnen gelieferten
Langstreckenraketen vom Typ ATACMS für Angriffe auf Ziele in
Russland zu nutzen. US-Präsident Donald Trump hatte schon vor der
Angelobung angekündigt, die von seinem Vorgänger Joe Biden im No-
vember 2024 erteilte Erlaubnis zu streichen. Biden hatte im November
der Ukraine den Einsatz von US-Waffen längerer Reichweite – also
der ATACMS-Systeme – gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet er-
laubt. Trump kritisierte dies wiederholt als Fehler und hat auch die Lie-
ferung weiterer Langstreckenraketen verweigert …
Rückblick…
25.8.2025
aktueller Frontverlauf
(rosa: weitgehend eroberte
Gebiete, rot: vor Beginn der
Invasion 2022 russisch
kontrolliert…)