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Spanien Jahrhundert-Hochwasserkatastrophe: Am 29. Oktober wurde der Süden und Osten Spaniens von einer der größten Flutkatastrophen in der Geschichte des Landes heim- gesucht: extrem heftige Regenfällen (mancherorts gab es binnen 24 Stunden so viel Niederschlag wie sonst in einem ganzen Jahr) verwan- delten zahlreiche Straßen in reißende Flüsse und rissen Autos und deren Insassen mit sich.  Drei Tage nach der Katastrophe wurden noch immer viele Menschen vermisst, die Zahl der Toten hatte sich auf 158 erhöht. Vielerorts fehlten Wasser, Strom und Lebensmittel. Besonders be- troffen war die Mittelmeerregion Valencia. Der Wetterdienst Aemet sprach von einem "historischen Unwetter", dem schlimmsten der Art     in dieser Region … Auch fünf Tage nach den verheerenden Regenfällen waren ganze Ort- schaften von der Außenwelt abgeschnitten und von Schlamm über- zogen: Die Organisation der Hilfe lief seitens der Regierung zudem äußerst schleppend an, wofür es viel Kritik an der Regionalregier- ung gab. Schließlich beteiligten sich unzählige  Freiwillige an den Aufräumar- beiten. Sie fanden sich über soziale Netzwerke zusammen und gingen, teilweise auch ein bis zwei Stunden, zu Fuß in die betroffenen Dörfer, um den Schlamm zu beseitigen, Autos freizuschaufeln und Men- schen mit dem Nötigsten zu versorgen. Der spanische Ministerpräsi- dent Pedro Sanchez kündigte daraufhin an, weitere 5.000 Soldaten und 5.000 Polizisten in die Region Valencia zu entsenden. Die Zahl der bis- her bekannten Todesopfer stieg inzwischen auf 207.  Die meisten davon verzeichnete die Region Valencia, auch Andalusien, Murcia  und Kastilien-La Mancha waren betroffen … Am 5. November, knapp eine Woche nach dem verheerenden Unwetter im Osten Spaniens mit mittlerweile mehr als 200 Todesopfern, ging die Suche nach Vermissten im Katastrophengebiet weiter. Dabei stand auch ein Einkaufszentrum in Aldaia, einem Vorort der Provinzhaupt- stadt Valencia, im Fokus. Einsatzkräfte durchsuchten die Tiefgarage mit Drohnen, denn die Parkgarage stand noch immer  unter Wasser. Insge- samt fasst die Tiefgarage 2.700 Stellplätze. Die offizielle Zahl der Todesopfer lag bei 217, 213 allein in der bei Urlaubern beliebten Provinz Valencia. Zudem galten viele Menschen weiter als vermisst – eine offizielle Zahl gibt es nach wie vor nicht. Einige wenige Medien schrieben von 1.500, 2.000 oder sogar 2.500 Vermissten. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten kamen derweil immer besser    auf Touren.  Inzwischen waren neben rund 10.000 Beamten der Policia Nacional und der Guardia Civil bereits mehr als 7.500 Militärangehö- rige im Einsatz. Sie wurden von Feuerwehr und Zivilschutz sowie von unzähligen Freiwilligen unterstützt. Es wird vermutet, dass die Auf- räumarbeiten viele Tage oder sogar Wochen in Anspruch nehmen werden. Der Wiederaufbau dürfte Monate dauern. Bei einem Besuch der Katastrophenregion bekam übrigens das spani- sche Königspaar und Ministerpräsident Sanchez die Wut der Be- völkerung zu spüren, es gab Beschimpfungen, teilweise wurden sie mit Schlamm beworfen. Nun wird dafür Rechtsextremen die Schuld daran gegeben - und angeblich sei die Wut auch durch Desinformation beflügelt worden … Zwei Wochen nach der Jahrhundertflut in Spanien, wurde das Land übrigens erneut von heftigen Unwettern heimgesucht. Am schlimmsten betroffen war diesmal die andalusische Provinz Malaga. Die starken Niederschläge setzen dort zahlreiche Straßen unter anderem auch in der gleichnamigen Regionalhauptstadt unter Wasser. Auch Sizilien wurde von schweren Unwettern heimgesucht. Sint- flutartige Regenfälle haben die Straßen der Stadt in der Nähe von Cata- nia in Flüsse verwandelt. In der Ortschaft Torre Archirafi bei Catania  wurden Autos von den Wassermassen ins Meer gerissen. In der Stadt Aci Sant’Antonio rettete die Feuerwehr mehrere Autofahrer, die von den Überschwemmungen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen waren, wie italienische Medien berichteten … Auch jetzt (18.12.), sieben Wochen nach Flutkatastrophe, gehen   die Aufräumarbeiten in Spanien weiter, die Menschen sind von so etwas wie „Normalität“ noch weit entfernt. Es fehlt weiterhin teilwei-    se Strom und Lebensmitteln  …              Bereits kurz nach der Katastrophe gab es scharfe Kritik an der Regierung und an Regionalpräsidenten Carlos Mazón: wo war dieser, als die Katastrophe losbrach ? Als um 17 Uhr der Koordinationsstab der Generalitat noch ohne den  Mazón zusammentrat, waren die Wasserstände vielerorts bereits dra- matisch. Mazón, so schreibt später die spanische Presse, sei bei einer Essensverabredung gewesen. Mitte November kam es dann zu Massendemonstrationen: Die Wut über die Versäumnisse an diesem und den Folgetagen trieb mehr als 100.000 Menschen auf die Straßen Valencias. "Mazón, tritt zurück", stand auf ihren Plakaten. Es kam auch teilweise zu Ausschreitungen …  Aber sie sind auch sauer auf die Madrider Regierung. Die hätte den nationalen Notstand ausrufen und damit selbst aktiv werden können. Stattdessen streiten sich seit Tag eins nach der Katastrophe die konser- vative Regional- und die sozialdemokratische Zentralregierung von Mi- nisterpräsident Pedro Sánchez darüber, wer schuld ist am schlechten Krisenmanagement. Dazu gehört auch, dass zu spät mehr Soldaten angefordert wurden. Mancherorts klagten Betroffene zehn Tage nach der Katastrophe noch, sie hätten noch keine Soldaten zu sehen bekommen. Zum Glück seien die vielen engagierten Freiwilligen da. Zu Tausenden pilgerten die bereits zwei Tage nach der Flut zu Fuß mit Putzzeug und Lebensmitteln ins Krisengebiet. Die Hilfsbereitschaft dauerte an - und so waren in vielen Orten des Krisengebiets deutliche Fortschritte bei den Auf- räumarbeiten und auch immer mehr Soldaten zu sehen. Wichtig wäre aber auch, aus dem Versagen zu lernen und Maß- nahmen zu treffen, damit so eine Katastrophe nicht nochmals passiert. Gemäß Meteorologin Mar Gomez wären neben frühzeitigen Warnun- gen auch klare Anweisungen nötig: "Wir sollten nicht nur sagen, dass sintflutartige Regenfälle kommen, sondern auch, was die Menschen tun sollen, ob sie etwa zu Hause bleiben oder nicht Auto fahren sollen." … Am 30. November wurde der Opfer der Flutkatastrophe gedacht,      es fanden aber auch wieder Demonstrationen statt …  Von Politikern und Medien wurde übrigens wieder einmal umgehend dem Klimawandel die Schuld an dieser verheerenden Katastrophe gegeben – vor allem in Deutschland und Österreich. Die Spanier selbst sehen die Verantwortung aber großteils bei der eigenen Regier- ung 18.12.2024
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König bekamt Wut der Bevölkerung zu spüren …
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Massenproteste - teilweise gab es auch Ausschreit-  ungen …
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Die Hilfsbereitschaft ist weiterhin sehr groß …
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