Künstliche Intelligenz (KI) – Warnung von
Experten:
Nachdem Elon Musk und andere IT-Experten unlängst in einem
„offenen Brief“ einen Stopp bei der Entwicklung von KI gefordert
haben …
mehren sich die warnenden Stimmen in der Branche.
Auch der KI-Pionier Geoffrey Hinton, der bisher für Google gearbeitet
hatte, wechselte nun die Seiten und wolle jetzt „über die Gefahren von
KI reden“. Er sieht vor allem die missbräuchliche Verwendung von
KI als unaufhaltbares Problem: „Es ist schwer vorstellbar, wie man
verhindern kann, dass böse Akteure es für böse Dinge nutzen“, sagte
Hinton dem Blatt. Er befürchtet eine Flut an Desinformation: Bilder,
Videos und Texte, die die Durchschnittsperson „nicht mehr von der
Wahrheit“ unterscheiden könne.
Hinton vermutet auch, dass der Wettlauf zwischen Google, Micro-
soft und anderen zu einem globalen Wettlauf eskalieren wird. Wie viele
seiner Kolleginnen und Kollegen sieht er weltweite Regulierung als
Antwort darauf, auch wenn das schwierig sei: Man wisse nicht, ob
Unternehmen oder Staaten im Geheimen an der Technologie arbeiten.
„Ich glaube nicht, dass diese Technologie weiter ausgebaut werden soll-
te, solange man nicht verstanden hat, ob man sie kontrollieren kann“,
so der KI-Experte …
In die Riege der Kritiker der Künstlichen Intelligenz hat sich nun
außerdem auch der legendäre Investor Warren Buffett eingereiht: er
sieht Parallelen zur Entwicklung der Atombombe …
Begonnen hatte die Debatte vor allem durch ChatGPT, das
seit Anfang des Jahres für Aufregung sorgt …
Doch auch die Politik scheint inzwischen „aufgewacht“ zu sein
und es gibt bereits Bestrebungen, dieser gefährlichen Entwicklung
Einhalt zu gebieten.
So will die Europäische Union nun ein "Künstliche-Intelligenz-
Gesetz", auf englisch "Artifical Intelligence" oder kurz "AI-Act,", auf
den Weg bringen. Dabei sollen KI-Anwendungen in vier Risiko-Kate-
gorien eingeteilt werden: minimales, begrenztes, hohes und inakzep-
tables Risiko. Computerspiele gelten zum Beispiel als minimales Risiko.
KI für die Massenüberwachung oder die Manipulation von Menschen
fällt in die Kategorie inakzeptabel und soll verboten werden. Gerungen
wird auch bei Anwendungen wie ChatGPT. Bis Ende des Jahres sollen
die EU-Regeln stehen und 2025 in Kraft treten …
Auch die US-Regierung wird langsam aktiv. So hat US-Vizepräsi-
dentin Kamala Harris Anfang Mai bei einem Treffen mit Spitzenver-
tretern führender Technologiekonzerne vor den Gefahren künstlicher
Intelligenz (KI) gewarnt. Die bei der KI-Entwicklung in den USA feder-
führenden Unternehmen hätten „eine ethische, moralische und recht-
liche Verantwortung, die Sicherheit ihrer Produkte zu gewährleisten“,
sagte Harris bei dem Treffen mit den Chefs von Google, Microsoft,
OpenAI und Anthropic im Weißen Haus.
Die Unternehmen müssten sich dafür an die bestehenden Gesetze
halten, erklärte Harris nach den Gesprächen. Gemeinsam mit Präsident
Joe Biden setze sie sich dafür ein, „neue Regelungen voranzutreiben und
neue Gesetze zu unterstützen“.
Das Weiße Haus nutzte das Treffen, um neue Maßnahmen zur „Förder-
ung verantwortungsvoller amerikanischer Innovationen im Bereich der
künstlichen Intelligenz“ anzukündigen. Dazu gehört die Bereitstellung
von 140 Millionen Dollar für den Ausbau der KI-Forschung und die
Einrichtung eines Bewertungssystems, das in Zusammenarbeit mit
den großen Techkonzernen problematische KI-Modelle „korrigieren“
soll …
China reagierte sogar noch früher. So erklärte die Internetregulierungs-
behörde Mitte April, dass Unternehmen bei der Einführung von KI be-
sondere Regeln auferlegt werden sollen. Entwicklung und Anwendung
von KI würden zwar unterstützt und zuverlässige Software und Daten-
ressourcen gefördert. Aber die KI-Inhalte müssten mit den sozialisti-
schen Grundwerten des Landes übereinstimmen
Begonnen hatte die Debatte vor allem wegen ChatGPT, das seit
Anfang des Jahres für Aufregung sorgt …
Elon Musk hat übrigens angekündigt, ein eigenes KI-Programm mit
dem Namen „TruthGPT“ zu entwickeln. Diese soll im Gegensatz zu
ChatGPT „ eine maximal wahrheitssuchende Künstliche Intelligenz
sein, die versucht, die Natur des Universums zu verstehen." Eine solche
KI-Entwicklung werde der beste Weg zur Sicherheit sein.
Musk sagte auch gegenüber Fox News, das Unternehmen OpenAI trai-
niere seinen Chatbot ChatGPT zu lügen. Es sei jetzt ein "Closed-
Source"-Unternehmen geworden, das auf Profit ausgerichtet sei …
16.5.2023
aktualisiert 22.5.2023