Impfzwang - nach heftigen Protesten wurde nun ein „Erpresserischer“
Gesetzesentwurf zur Corona-Impfung auf Eis gelegt:
In Frankreich wollte die Regierung ein Pandemiegesetz durch die Nationalver-
sammlung bringen, das die bisherigen Ad-hoc-Lösungen ersetzen sollte. Kriti-
ker witterten einen indirekten Zwang zur Corona-Impfung. Nun soll die
Vorlage überarbeitet werden.
Unter anderem sollte es der Exekutive demnach ermöglicht werden, in einer
Situation des gesundheitlichen Notstandes „die Bewegung von Personen und
Fahrzeugen zu regulieren oder zu untersagen und den Zugang zu Trans-
portmitteln sowie die dafür erforderlichen Bedingungen zu regeln“.
Für Kritiker des Entwurfes war klar: Hinter den Formulierungen verberge sich
nicht weniger als eine Ermächtigung an die Exekutive, Personen die Benutzung
öffentlicher und privater Verkehrsmittel sowie das Verlassen des Hauses
generell zu untersagen, die kein negatives Testergebnis, keine Impfung oder
keinen Behandlungsnachweis bezüglich einer bestimmten Infektionskrankheit
nachweisen können.
Vor allem aus den Reihen der oppositionellen Republikaner und des Rassemb-
lement National hieß es, die Vorlage ziele darauf ab, die Freiheit von Bür-
gern ohne parlamentarische Kontrolle zu beschränken und einen „autori-
tären Gesundheitsstaat“ zu errichten. Der Abgeordnete Fabien Di Filippo
sprach von einer „Macht zur Impf-Erpressung“, die das Gesetz der Regierung
gäbe. Kritik gab es aber auch aus den Reihen der Linksopposition. Marine Le
Pen stuft die vorgeschlagene Maßnahme unterdessen als „dem Wesen nach
totalitär“ ein...
Heftige Proteste gab es Ende November/Anfang Dezember auch wegen
einem umstrittenen Sicherheitsgesetz:
Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron wollte mit dem geplanten
Gesetz für „umfassende Sicherheit“ die Verbreitung von Foto- oder Filmauf-
nahmen von Polizeieinsätzen unter Strafe stellen, wenn dadurch die „körper-
liche oder psychische Unversehrtheit“ einzelner Beamter gefährdet wird. Mit
dem Gesetz will die Regierung die Einsatzkräfte nach eigenen Angaben besser
schützen.
Journalistenverbände befürchten jedoch eine massive Einschränkung der
Pressefreiheit. Kritiker argumentieren zudem, dass in der Vergangenheit viele
Fälle von Polizeigewalt ungestraft geblieben wären, wenn sie nicht gefilmt und
die Aufnahmen im Internet verbreitet worden wären.
Angesichts der Proteste gegen das Gesetz hat die Regierungsmehrheit im
Parlament inzwischen (5.12.) angekündigt, das umstrittene Filmverbot im
Sicherheitsgesetz neu fassen zu wollen. Allerdings ist noch nicht bekannt,
wie der Artikel genau verändert werden soll...
Klimapolitik: Bei einem anderen umstrittenen Thema, nämlich den Klima-
schutz in der Verfassung festzuschreiben, hat Präsident Emmanuel Macron
nun eine Volksabstimmung angekündigt ...