Ernst Wolff ist seit vielen Jahren ein wichtiger Kritiker der Finanz- und Geld-
macht, Ende August 2021 hat er einen bedeutenden Vortrag gehalten, der große
Resonanz ausgelöst hat.
In dem Vortrag trifft Ernst Wolff eine Einschätzung über die Rolle des „digi-
talfinanziellen Komplexes“ im Zusammenhang mit dem drohenden Zusam-
menbruch des Finanzsystems, der digitalen Welt-Überwachung und der
Corona-Krise“.
Vor allem hat Ernst Wolff in seinem Vortrag aber eine MÖGLICHE
LÖSUNG der momentanen weltweiten Krise skizziert:
Drei Regeln für eine neue Welt:
Der Marxismus, als geistige Führungsidee des Sozialismus, wollte die Ab-
schaffung allen „Privateigentums an Produktionsmitteln“, um damit die „gesell-
schaftlich bewusste Planung der Produktion und Verteilung“ zu erreichen. In
der Überprüfung durch die Geschichte haben die sozialistischen Staaten ge-
zeigt, dass es so nicht geht.
Umgekehrt hat der Liberalismus, schon in seiner Form des Manchester-Libe-
ralismus und nun noch mehr in seiner Form als Neoliberalismus gezeigt, dass
es so erst recht nicht geht.
Die Freiheit, die vor allem nur die Freiheit zur Ausbeutung und Ausplünde-
rung der Welt ist, hat auch vor der Geschichte klar gezeigt, dass es so nicht
geht.
Die unbegrenzte Bildung von Reichtum, Besitz und monopolistischer Macht
in der Hand einer minimalen, abzählbaren Zahl von Super-Gewinnern einer
Bereicherungs-Ökonomie lässt die Welt untergehen – in höchstorganisierter
Gier, in Skrupellosigkeit und Wahnsinn mit unfassbarer Verachtung der
Menschlichkeit, die immer systemischer wird, und bei einer steten oder auch
sprunghaften Steigerung der Zuspitzung der inneren Widersprüche dieses Sys-
tems und der daraus erwachsenden allgemeinen Bedrohung. Und hier geht es
um wirkliche Bedrohungen, nicht um Ersatz-Bedrohungen, wie im Corona-
Szenario.
Die Lösung auf drei Ebenen notwendig („3rules2new1world“):
Erstens: Nicht die Enteignung und die Übergabe des Privateigentums in
Staatslenkung ist die Hauptfrage, sondern die strikte Begrenzung der
Möglichkeit, persönliche Reichtums-Macht aufzubauen.
Daher muss es zuallererst eine Obergrenze für den persönlichen Gewinn in
Form eines unumgehbaren Höchsteinkommens geben. Das gilt ausnahmslos für
alle Privatpersonen, was immer ihr Geschäftsfeld oder ihre Anstellung ist. Das
Höchsteinkommen muss aber auch für Körperschaften wie Unternehmen, Kon-
zerne, Finanzorganisationen et cetera in dem Sinn gelten, dass es ihnen verun-
möglicht wird, Vermögen anzuhäufen, das über den notwendigen Geschäfts-
gewinn und einen definierten Sicherheitspolster hinausgeht.
Was sie zu viel einnehmen, müssen sie in einen allgemeinen Investitionstopf
geben (9). Das Recht auf „Eigennutz“ bleibt, aber die Gier als Triebfeder wird
mehr oder weniger aufgehoben. So wird auch der, seit Jahrzehnten ständig un-
ter Überhitzung laufende Motor, des Alles in seinen Sog ziehenden Steige-
rungsspiels, auf ein menschliches Maß abgekühlt und der Fokus auf Gerech-
tigkeit und Wiedereingliederung des Menschen in die Biosphäre wird möglich.
Zweitens: Das Recht zur Geldschöpfung durch Privat- und
Zentralbanken muss generell aufgehoben werden.
Stattdessen erhält eine demokratisch beauftragte und kontrollierte Institution
die Aufgabe, im Namen der Bevölkerung Geld zu schöpfen. Sie wird kontrol-
liert und von der Usurpation, der widerrechtlichen Aneignung der Geldmacht
ferngehalten durch die Überwachung einer einfachen, strikten Regel: Sie muss
alles neu geschöpfte Geld direkt, persönlich und zu gleichen Teilen an alle
Menschen eines Währungsraumes aufteilen. Niemals mehr darf Geld ge-
schöpft werden, um es letztlich immer nur den Reichen zukommen zu
lassen. 
Es versteht sich, dass es in einer solchen Wirtschaft keine Finanzkonzerne oder
Finanzkooperationen mehr gibt, deren einziges Ziel es ist, ohne Arbeit aus Geld
noch mehr Geld zu machen.
Es gibt also keine Aktiengesellschaften, keine „Finanzinstrumente“, keine
Spekulationsorgien mehr. Es gibt auch kein „too big to fail“ mehr. Wenn es
Regeln gibt, die für die Größten nicht gelten, so ist klar, dass das System am
Ende ist.
Vielmehr ist Geld nun nur mehr dazu da, dass es ehrliche Arbeit und ihre Pro-
dukte vergleichbar macht, um einen gerechten Austausch zu organisieren.
Geld muss werden, was es im Kern immer war: Eine Maßeinheit für gerechten
Tausch. Dabei ist es wie ein Maßband, das zwar Länge, Breite und Höhe eines
Hauses angeben kann, aber deshalb keineswegs den Wert dieses Hauses an-
nimmt.
Drittens: Wer über die Investitionen entscheidet, entscheidet über die
Zukunft der Menschen und letztlich der Menschheit. Diese Entscheidun-
gen dürfen daher niemals in der Hand von Privatpersonen, die nur
auf ihren Profit schauen, aber auch nicht in der Hand des Staates, der
stets auf seine Macht schaut, liegen. 
Wo und wie investiert wird, soll daher in Zukunft durch demokratische
Komitees entschieden werden. Diese neuen Grundsäulen der Demokratie
müssen garantiert jedem Lobbying entzogen sein und können zum Beispiel
dem heutigen System der Geschworenen bei Gericht ähneln beziehungsweise
sich an anderen bekannten Systemen der Zufallsauswahl von Bürgern orien-
tieren.
Private Firmen und auch der Staat können Anträge stellen, aus einem riesigen
Topf von Investitionsgeld Beträge zugeteilt zu bekommen. Entschieden wird
durch die Bevölkerung selbst mithilfe dieser demokratischen Komitees oder bei
sehr großen Fragen durch direkte Abstimmung etwa nach Schweizer Art. Da-
durch wird die demokratische Kontrolle über Ziel und Zweck der Wirtschaft
erreicht.
Nun entscheidet nicht mehr der Reichtum. Erstmals in der Geschichte ist der
Boden für echte Demokratie bereitet, weil auch die grundlegenden Regeln be-
züglich der Wirtschaft die demokratische Gestaltung durch den Volkswillen
ermöglichen.
Diese drei neuen Regeln stellen einen „dritten“ Weg dar, wie er sich aus
den gegensätzlichen Erkenntnissen und Bestrebungen von Kommunismus
und Liberalismus als Lösungsdurchbruch ergibt. 
Es ist ein Weg, der, wenn er die Errungenschaften bisheriger Demokratie nutz-
en kann, keine gewaltsame Revolution braucht, weil in dieser Lösung nicht
Enteignung die Methode der Umgestaltung der Wirtschaft und der ganzen
Gesellschaft ist, sondern ein demokratisches Regelwerk, das überall auf der
Welt erkämpft werden kann.
Und trotzdem schaffen diese Regeln eine neue Ökonomie, die mit dem Ende
der Bereicherungs-Ökonomie entsteht. Durch die Lösung der Verteilungsfrage
und die Gestaltung einer wirklich sozialen Gesellschaft, bei gleichzeitiger
Garantie individueller Freiheit – mit Obergrenzen und der bekannten Austa-
rierung von Freiheitsansprüchen – wird der Weg erst eröffnet, die grundlegen-
den Fragen für die weitere Existenz der Menschheit anzugehen: Frieden und
Abschaffung des Militärischen Komplexes sowie die Beendigung der Zer-
störung der Biosphäre. Die Wiedererlangung des Menschlichen wird möglich.
Die in diesen 3rules2new1world angesprochene Zielsetzung ist hier natürlich
nur angerissen und muss vielfältig ergänzt werden und vor allem muss man
darüber – oder über andere Perspektiven – einen Diskurs beginnen.
Wenn Ernst Wolff die Hoffnung ausspricht, dass „wir nicht nur die aktuellen
Probleme lösen können, sondern möglicherweise noch viel Größeres schaffen
können, nämlich eine der tiefsten Krisen der Menschheit nutzen, um das Ruder
der Weltgeschichte herum zu reißen und so die Tür zu einer neuen Zeit auf zu
stoßen“, so geht es vor allem darum, über oben angesprochene perspektivische
Fragen Klarheit und Einigkeit zu erlangen. Die Klarheit sammelt die Kräfte und
lässt uns neue Kräfte gewinnen, deshalb kommt ihr die größte Bedeutung zu.
Um der Hoffnung, die Ernst Wolff formuliert, näher zu kommen, muss ein
Rammbock“ geschaffen werden, den Millionen von Menschen mittragen
können, wie es Jörn Pelka, beim Corona-Ausschuss 67 formulierte. Dieser
„Rammbock“ soll eine Mauer zum Einsturz bringen. Jene Mauer, die den
heilenden Eingriff des Menschlichen und der Vernunft abtrennt, vom Strom
der katastrophalen Entwicklungstendenzen, der von einem System aus Gier
und Unwissenheit gespeist wird. Dieser „Rammbock“ muss organisatorischer
aber auch geistiger Natur sein und er wird von 99 Prozent der Menschheit ge-
tragen werden, die zu den Verlierern der Bereicherungs-Ökonomie gehören.
Tatsächlich kommen sich die Menschen, die erkennen, wie sie hinter das    
Licht geführt werden, und die erkennen, wie dringend notwendig neues Denken
und Handeln ist, auch näher und es gibt viele praktische und organisatorische
Schritte, wie Wortmeldungen in den sozialen und unabhängigen Medien, De-
monstrationen und Parteigründungen. Außerdem sollte man nie die Hoffnung
aufgeben, dass auch die “Großen und Mächtigen” auf diesem Planeten, fähig
sind zum Umdenken und zu einer grundlegenden Neuausrichtung. Schließlich
sitzen wir alle auf diesem Planeten letztendlich  “im selben Boot” ... 
Quelle und gesamter Artikel siehe https://tkp.at/2021/10/31/aber-wo-wollen-wir-hin/
31.12.2021
Coronakrise und “Great Reset” -   Vorschlag
    für einen POSITIVEN NEUSTART: