Beim Ableben der heiligen Jungfrau Maria waren fast alle Apostel
anwesend, Jesus hatte Maria vorher offenbart, was sie ihnen vor ihrem
Tod sagen und wie sie dieselben segnen solle. Er sagte Maria auch, daß
die Apostel und mehrere Jünger auf ihr Gebet bei ihrem Tode gegen-
wärtig sein würden:
„Als die heilige Jungfrau um die Ankunft der Apostel bei ihr
gebetet hatte, sah ich nach sehr verschiedenen Gegenden der Welt hin
den Ruf an die Apostel ergehen: Die Apostel hatten an mehreren
Orten, wo sie gelehrt, bereits kleine Kirchen errichtet, wenn auch manche
davon noch nicht von Steinen gemauert, sondern bloß von Reisern ge-
flochten und mit Lehm beworfen waren, so hatten doch alle, die ich ge-
sehen, an der hinteren Seite die halbrunde oder dreiseitige Form wie
das Haus Mariä bei Ephesus . - Sie hatten Altäre darin und opferten
das heilige Meßopfer.
Alle, auch die Entferntesten, sah ich durch Erscheinungen zu der
heiligen Jungfrau berufen. - Überhaupt geschahen die unbeschreib-
lich weiten Reisen der Apostel nicht ohne wunderbare Mitwirkung des
Herrn. (…)
Ich sah die Wunder der Apostel bei verschiedenen heidnischen und
wilden Völkern von ganz anderer Art als ihre Wunder, die wir aus der
heiligen Schrift kenne. Sie wirkten überall Wunder nach dem Bedürfnisse
der Menschen. - (….)
Als der Ruf des Herrn an die Apostel erging, sich nach Ephesus zu
begeben, befand sich Petrus, und ich meine auch Matthias, in der
Gegend von Antiochien. - Andreas, von Jerusalem kommend, wo er
Verfolgung erlitten, befand sich nicht weit von ihm. -
Ich sah Petrus und Andreas nachts und unterwegs an verschiedenen
Orten, doch nicht sehr weit voneinander schlafen. Sie befanden sich bei-
de in keiner Stadt, sondern ruhten in öffentlichen Herbergen, wie sie sich
dort in den heißen Ländern am Wege befinden. - Petrus lag an einer
Mauer. Ich sah einen leuchtenden Jüngling ihm nahen, der ihn, bei der
Hand fassend, weckte und ihm sagte, er solle sich erheben und zu Maria
eilen, er werde Andreas auf dem Wege finden.
Ich sah, daß Petrus, der von Alter und Anstrengung schon steif war,
sich aufrichtete und mit den Händen auf die Knie stützte, während er
den Engel anhörte. - Kaum war die Erscheinung verschwunden, so erhob
er sich, legte seinen Mantel um, schürzte sich in seinen Gürtel, ergriff
seinen Stab und machte sich auf den Weg. - Bald begegnete ihm
Andreas, den dieselbe Erscheinung gerufen; weiter reisend, trafen sie
mit Thaddäus zuammen, dem es auch so gesagt worden war. So kamen
sie bei Maria an, wo sie Johannes trafen. (….) Johannes war kurz vorher
in Jericho gewesen, er reiste öfters ins gelobte Land. Er verweilte ge-
wöhnlich in Ephesus und der Umgegend, und in dieser war auch
der Ruf an ihn ergangen.“ (S.426 ff.*)
Gemäß der hl.Anna K.Emmerich wurden noch folgende Apostel ans
Sterbebett der Muttergottes gerufen: Jakob der Größere, Judas
Thaddäus und Simon ( die beiden befanden sich in Persien). Auch
Thomas wurde gerufen, er war aber am weitesten entfernt, nämlich in
Indien, und kam erst nach dem Tod Mariä in Ephesus an.
Bartholomäus war östlich vom Roten Meer in Asien, er hatte dort
gerade einen König und dessen Familie bekehrt. Weiters kamen noch
Jakob der Kleinere und Matthäus.
Paulus wurde nicht gerufen, denn „es wurden nur jene gerufen, die mit
der heiligen Familie verwandt oder bekannt waren“. Die hl.Anna K.Em-
merich sah weiters auch die heiligen Frauen, die in der Nähe von Maria
wohnten, an ihrem Sterbebett …
*) Anna Katharina Emmerich, „Das Leben der heiligen Jungfrau Maria“,
9. Auflage 1992, Christiana Verlag, Stein am Rhein/Schweiz
18.8.2023
Bei Marias Tod waren
fast alle Aposteln
anwesend …