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Hopi
traditionelles Stammesgebiet im Bereich des Grand Canyon
Hopipueblo in Arizona
Hopipriester
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Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie              (Jahr 2012)
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Die Hopi sind die westlichste Gruppe der Pueblo-Indianer und leben im nord- östlichen Arizona, USA, inmitten des Reservates der Navajo (Diné) am Rande der Painted Desert in einem 12.635 km² großen Reservat. Früher wurden sie auch als Moki oder Moqui bezeichnet. Es gibt heute zwischen 8.000 bis 12.000 Hopi, wovon etwa 7.000 innerhalb des Reservates leben. Dort bewohnen sie in ihren typischen terrassierten Pueblo- bauten aus Stein und Lehmziegel, heute auch in Häusern aus Hohlblocksteinen, verteilt in einer Anzahl unabhängiger Orte. Die meisten ihrer Siedlungen liegen auf hohen Mesas, die aus dem Colorado-Plateau emporragen. Seit der Jahrtau- sendwende wird die Versorgung mit Wasser und Elektrizität in den Wohnge- bieten ausgebaut. Das Land der Hopi ist eine trockene Hochlandebene. Den Hopi gelingt es, diesem unwirtlichen Boden sehr viele landwirtschaftliche Produkte, vor allem Mais der verschiedensten Sorten, abzuringen. Die Hopi verteilen sich in zehn autonome Dörfer auf den Mesas und mehreren Siedlungen jenseits davon, die auf einer Flä-che von 56 Kilometer Umfang am südwestlichen Rand der Black Mesa liegen. Mit Winslow West existiert eine Siedlung außerhalb des Reservates. Die Dörfer be-stehen teilweise seit Jahrhunderten, andere gibt es erst seit 1910 und bilden die Heimat von Menschen, die durch Tradition und Blutsbande zwar eng verbunden sind, sich aber sprachlich und politisch unterscheiden. Nach der Überlieferung der Hopi lebten vor der Erschaffung der Erde die Geister in einem grenzenlosen Raum namens Tokpela. Zur Zeit der Erdschöpfung sollten die Geister menschliche Gestalt annehmen und der Schöpfer bestimmte diejenigen, die das irdische Leben beginnen sollten. Doch schon bald entwickelten sich viele schlechte Menschen und missachteten die Weisungen des Schöpfers. Deshalb wurde die Erste Welt durch Feuer vernichtet und es überlebten nur die Guten, die sich an die Gebote gehalten hatten. Es entstand die Zweite Welt, aber wieder wurden die Menschen böse. Abermals vernichtete der Schöpfer die Welt, diesmal jedoch mit Eis und Schnee. Da ent- stand eine neue, die Dritte Welt. Sie war zwar nicht so schön wie die verga- ngenen, dafür lebten in ihr zufriedene Menschen. Irgendwann jedoch wurden auch diese Menschen böse, kämpften gegeneinander und hörten nicht mehr auf den Schöpfer. Einige gute Menschen wollten in einer anderen Welt Zuflucht suchen. Sie fanden schließlich die Vierte Welt, das war unsere heutige Welt, in der Masaw, der Hüter der Welt, lebte. Masaw erlaubte ihnen zu bleiben, warnte sie aber vor den Schwierigkeiten, die ihnen bevorstanden. Sie wohnten an vielen Orten, bevor sie ihre heutige Heimat erreichten. Das neue Land war so un- fruchtbar, dass nur Gebete ihnen Regen und damit Nahrung bringen konnten. Die Hopis glauben, dass in naher Zukunft das fünfte Zeitalter beginnt, da Prophezeiungen zum Ende der vierten Welt bereits eingetreten sind, wie der Kürbis der Asche (Atombombe) und das Haus, wo sich die Völker treffen (UN- Gebäude). Laut den Legenden soll es überall auf der Erde brennen und eine Zeit großer Umwälzungen beginnen. Nur Menschen, die es nicht verlernt haben, mit der Natur zu leben, würden überleben. Mehrfache Versuche der Hopi, im Weißen Haus und vor den Vereinten Nationen vorzusprechen, wurden ignoriert. Diese Versuche, mit der westlichen Kultur in Dialog treten zu müssen, sind ebenfalls  Teil ihrer Mythen. Die Hopi sind als ein tief religiöses Volk bekannt. Die Religion ist so untrennbar mit dem täglichen Leben verknüpft, dass man sie nicht isoliert betrachten kann. Die Stammesältesten glauben, dass sie als Erben die Verwaltung und den Schutz der Mutter Erde übernommen haben. Diese Aufgabe übernehmen die Geheimbünde, Wuutsim genannt. Sie leiten religiöse Zeremonien, die das irdische und geistliche Wohlergehen aller Menschen sichern und gute Beziehungen zur Umwelt und den Geistern aufbauen. Das bekannteste Hopi-Ritual ist der Schlangentanz, der alle zwei Jahre Ende August durchgeführt wird, bei dem die Akteure, die erfahrensten Hopi, mit leb- enden Schlangen im Mund tanzen. Tatsächlich sehen die Zuschauer nur einen kurzen, jedoch aufregenden Ausschnitt einer längeren Zeremonie, von der das meiste geheim in Kivas zelebriert wird. Beide Geschlechter beginnen ihre zeremonielle Laufbahn bald nach dem vollendeten sechsten Lebensjahr mit der Einführung in den Kachina-Kult (Katsina-Kult). Hopi-Kachinas sind maskierte Nachahmungen einer großen Anzahl von Göttern, Geistern, gestorbener Ahnen und Wolken, die von Män- nern dargestellt werden. Frauen nehmen selten aktiv bei Zeremonien teil, außer als freiwillige Mitglieder in einer von mehr als drei weiblichen Geheimbünden. Doch in jedem Dorf haben Männer die Möglichkeit, einer großen Anzahl von Geheimbünden beizutreten, darunter solchen, die eine strenge Stammes- aufnahme arrangieren und die eine jährliche Wintersonnenwende (Soyal) zelebrieren. Die Soyal ist so wichtig, dass ihr Leiter immer mit einem hohen öffentlichen Amt betraut wird, gewöhnlich dem des Dorfhäuptlings. Wobei der Häuptling nur die Exekutive der Besprechungen der Ältesten darstellt und jederzeit von den Frauen abgesetzt werden kann. Bei den Hopi war früher die matrilineare Vererbung die Regel. Oraibis Bevöl- kerung zum Beispiel war gewöhnlich in 30 oder 31 matrilineare Klans aufge- teilt, die in neun größere soziale Einheiten oder Phratrien gruppiert waren, von denen es viele heute nicht mehr gibt. Zudem waren die Hopi früher strikt matri- lokal, das besagt, die Braut blieb im Haus ihrer Mutter. Diesem Brauch wird heute nicht mehr traditionell nachgegangen. Die Hopi versorgten sich selbst durch Ackerbau. Am meisten wurde Mais angebaut, aber sie pflanzten auch Bohnen, Kürbis, Melonen und eine Reihe weiterer Gemüse und Früchte. Seit die Europäer Schafe und Rinder mitbra- chten, betrieben sie auch Viehzucht. Die Männer arbeiteten auf den Feldern und bei den Herden, zusätzlich bauten sie Häuser, veranstalteten die meisten Zere- monien, stellten Mokassins her und webten Kleidungsstücke und Decken. Die Frauen waren neben der üblichen Hausarbeit für die Korbmacherei und Töpf- erei zuständig, sie holten Wasser, beteiligten sich an der Gartenarbeit und beim Hausbau. Die Jagd spielte eine untergeordnete Rolle.
Hopifrau beim Korbflechten  (um 1900)